Stolz auf Pionierarbeit an Remscheider Schulen
„Es ist eindrucksvoll zu sehen, welche Arbeit hier geleistet wird! Den Remscheider Schulen gilt mein besonderer Dank, dass sie so beispielhaft vorangehen. Dem gemeinsamen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern kommt insgesamt eine enorme Bedeutung bei der gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Behinderungen zu.“ Der Sprecher der SPD-Fraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen im Düsseldorfer Landtag, Josef Neumann, zeigte sich anlässlich seines Besuchs in mehreren Schulen mit integrativem Unterricht am vergangenen Donnerstag in Remscheid beeindruckt von der Arbeit der Schulen.
Der Remscheider Landtagsabgeordnete Sven Wolf zeigte sich nach dem Besuch der beiden Grundschulen ebenfalls sichtlich angetan. „Wir haben einen guten Einblick in die Arbeit von integrativen Schulen bekommen. Ich bin fast schon ein wenig stolz darauf, dass in Remscheid in diesem Bereich Pionierarbeit geleistet wurde.“ Wolf. Im Rahmen ihrer Gespräche wurden die beiden Abgeordneten aber auch über Probleme informiert, beispielsweise über bestehende Mängel in der Ausbildung des Personals. „Wir nehmen die gewonnen Eindrücke und Informationen mit nach Düsseldorf und werden sie in unsere Arbeit einfließen lassen!“ versprach Wolf.
Zunächst besuchte die Gruppe, bestehend aus den beiden Landtagsabgeordneten Sven Wolf und Josef Neumann und begleitet von Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz, die Grundschule Eisernstein in Lüttringhausen, die bereits seit 1994 integrative Klassen anbietet, in denen behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam lernen, spielen und erleben. Nachdem man sich den Unterricht verschiedener Jahrgangsstufen angeschaut hatte, wurden Standpunkte, Hoffnungen und Pläne mit dem Rektor der Grundschule, Herrn Mühling und seinen Mitarbeitern ausgetauscht. Herr Mühling betonte dabei den Vorteil von Standortschulen, an denen Sonderpädagogen und Regelschullehrer gemeinsam als ständige Ansprechpartner für die Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen. „Besonders in Lüttringhausen gibt es mit den integrativen Kindertagesstätten schon im Elementarbereich ein offenes Klima für das Thema gemeinsamer Unterricht. Von der Arbeit einer solchen Einrichtung habe ich mir bei einem Besuch in der Kita Fuchsweg bereits ein gutes Bild machen können!“ so Wolf.
Direkt im Anschluss ging es weiter zur integrativen Grundschule Hackenberg in Lennep, welche ebenfalls zu den ersten Schulen in Remscheid gehörte die gemeinsamen Unterricht anboten. Die Rektorin der Schule, Frau Keller, nahm sich viel Zeit um den vier Gästen einen Einblick in das Schulleben der Grundschule zu geben. Anschließend kam man auch hier zusammen um über Probleme in der Schulstruktur, aber auch über Erfolge und Chancen des integrativen Bildungssystems zu sprechen.
Remscheid ist bei der Integration von Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf in den Regelschulbetrieb Spitzenreiter in Nordrhein-Westfalen. Allein im Grundschulbereich besuchen 48 % der Kinder mit spezifischem Förderbedarf eine Regelschule. Landesweit sind es bislang im Schnitt lediglich 20%. Dies war für Josef Neumann, der den Besuch angeregt hatte, Anlass genug, um sich unmittelbar vor Ort in Gesprächen mit den Lehrkräften über die Arbeit, die Erfahrungen und Chancen sowie besonderen Herausforderungen zu informieren, die sich aus der Integration von Kindern mit Behinderungen in den regulären Schul- und Lehrbetrieb ergeben.