Auch in Remscheid und Radevormwald steht bei Veranstaltern und Schaustellern teures Equipment ungenutzt herum.
In Berlin demonstriert lautstark die Veranstaltungsbranche und in Düsseldorf hält sich die Regierung die Ohren zu. Schausteller und Veranstaltungsbranche bangen um ihre Existenz. Mit Vielen habe ich in den letzten Tagen und Wochen gesprochen.
Die ersten Förderungen haben zwar etwas geholfen, jetzt steht aber auch weiter das teure Equipment in der Ecke herum.
Wir alle sind deshalb gefordert, sie so gut es geht zu unterstützen. Seit Monaten machen wir uns dafür stark, den besonders betroffenen Branchen mit 750 Mio. Euro aus dem NRW-Rettungsschirm unter die Arme zu greifen.
In der gestrigen Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Landtags wurde dieser Vorschlag aber eiskalt abgelehnt. CDU und FDP haben für diese Branche nur warme Worte übrig. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Schausteller und Veranstalter, die seit Monaten nicht wissen, wovon sie leben sollen. Den Betroffenen hilft jetzt nur Geld und kein wohlfeiles Gerede. Von vagen Hoffnungen können die Betroffenen nicht existieren.
Überbrückungshilfen für Schausteller, Marktstandbetreiber und die Veranstaltungsbranche
Dies trifft die gesamte Veranstaltungsbranche, aber insbesondere die Schaustellerbranche sowie mit den Jahrmärkten und Volksfesten weitere eng verbundene Gewerbetreibende wie etwa Kunsthandwerker und ähnliche Marktstandbetreiber besonders hart. Ihr Geschäft, das stark saisonal abhängig ist, wird damit dieses Jahr nicht mehr stattfinden. Selbst durch solche Veranstaltungen, die nur noch theoretisch im November stattfinden könnten, beispielsweise die Allerheiligenkirmes, werden die allermeisten Betriebe in diesem Jahr keine Einnahmen mehr erhalten. Ob und in welchem Umfang Weihnachtsmärkte in diesem Jahr überhaupt stattfinden können, ist noch ungeklärt.
Wirtschaftlich werden deutschlandweit fast 5 Milliarden € Bruttoumsatz auf Volksfesten erwirtschaftet, von denen ein Großteil auch auf NRW entfällt.
Volksfeste und Jahrmärkte haben auch in NRW eine große Tradition und gehören zum prägenden Charakter vieler Städte. Sei es die Rheinkirmes in Düsseldorf, Pützchens Markt in Bonn oder eines der größten Volksfeste deutschlandweit, die Cranger Kirmes.
Die derzeitige Situation ist für die Beschäftigten der Branche besonders belastend. Es fehlt das Geld zum Lebensunterhalt. Die Existenz einer ganzen Branche ist gefährdet. Eine Branche, die über eine jahrhundertelange Tradition verfügt, die den Menschen Freude bringt und mit großer Leidenschaft betrieben wird.
Die bisherigen Hilfsprogramme haben der Branche in einem ersten Schritt geholfen. Soforthilfe und Steuererstattungen konnten für die erste Zeit Liquidität bringen. Das reicht aber jetzt nicht mehr aus.
Von dem beigefügten Antrag der SPD-Landtagsfraktion könnten auch zahlreiche Unternehmen im Bergischen profitieren:
https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD17-9944.pdf