Wir wollen Mädchen bestärken und Cyber-Sexismus ein Ende setzen
Auch im Netz zeigt sich Online-Gewalt in vielen Dimensionen: Täglich sehen Userinnen sich mit unaufgeforderten pornografischen Fotos, sexistischen Beleidigungen, Beschimpfungen, persönlicher Demütigung,„Bodyshaming“, Hasskommentaren bis hin zu Drohungen konfrontiert. Das geht so weit, dass belästigte Userinnen sich aus sozialen Medien und anderen digitalen Plattformen zurückziehen und damit von wesentlichen Kontakt-Plattformen ausgeschlossen sind, die einfach dazugehören. Frauen und junge Mädchen sollten sich online und offline sicher und respektiert fühlen! Sie müssen sich im Netz frei bewegen und äußern können.
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Zur Stärkung von Mädchen und jungen Frauen sowie zur Bekämpfung von Cyber-Sexismus bringt die SPD-Fraktion am Mittwoch (24.03.2021) einen Antrag in den Landtag NRW ein. Laut einer aktuellen Studie von „Plan International“ wurden in Deutschland bereits 70 Prozent aller Frauen Opfer von digitaler Gewalt. Hierzu erklären Regina Kopp-Herr, stellvertretende Vorsitzende, und Anja Butschkau, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
„Das Netz darf kein Angstraum für Mädchen und junge Frauen sein. Deswegen müssen wir sie im Netz stärken. Jeden Tag sehen sich die Userinnen mit unaufgeforderten pornografischen Fotos, Hasskommentaren oder sexistischen Beleidigungen bis hin zu Drohungen konfrontiert. Dazu zählt auch das immer wieder in der öffentlichen Diskussion geführte Thema des Body-Shamings.
Für die Betroffenen hat das auch Folgen im Offline-Leben. Oft leiden sie unter psychischen Folgen, die sich auf das Selbstbewusstsein der Frauen auswirken.
Wir dürfen nicht riskieren, dass die Folgen sexueller und emotionaler Gewalt an Mädchen und jungen Frauen unsichtbar bleiben. Um Cyber-Sexismus wirksam zu bekämpfen brauchen wir deswegen spezialisierte Fachberatungsstellen, bei denen sie sich Hilfe suchen können. Dafür muss insgesamt für das Thema sensibilisiert werden – auch in den Schulen. Eine Tabuisierung in der Öffentlichkeit führt dazu, dass sich die Opfer nicht trauen über ihr Schicksal zu berichten. Mädchen und junge Frauen dürfen jedoch nicht mundtot gemacht werden. Sie haben ein Recht, sich frei im Internet zu bewegen.
Um die Täter effektiv verfolgen zu können, muss das Thema auch Bestandteil polizeilicher Aus- und Fortbildungen werden. Ein Forschungsprojekt soll darüber hinaus Licht ins Dunkel bringen. Wir müssen eine Datengrundlage schaffen und verstehen können, welche Auswirkungen die Frauenfeindlichkeit in der digitalen Welt hat.“