Bewegende Ausstellung der GEW im Landtag
Die 1970er Jahre war nicht nur die Zeit von „Mehr Demokratie wagen“ und „Willy wählen“, sondern auch die Zeit des kalten Krieges. 1972 beschloss die MPK den Radikalenerlass. Er sollte helfen, Feinde der Demokratie aus dem öffentlichen Dienst fernzuhalten. Es folgte aber für viele ein faktisches Berufsverbot.
Ein Teil unserer Geschichte, der mit einer bewegenden Ausstellung der GEW – Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im Landtag aufgearbeitet wird.
Denn diese pauschale Überprüfung und Verdächtigung zerstörte viele Träume junger Menschen, die Lehrer, Lokführer oder Postzusteller werden wollten. Nicht, weil sie sich etwas zu schulden kommen ließen oder begründet Feinde der Verfassung waren, sondern weil sie an Demonstrationen teilnahmen oder Reisen in sozialistische Länder machten.
Vor allem haben wir es der ehemaligen Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin zu verdanken, dass diese Epoche nicht in Vergessenheit geraten ist. Sie hat stets deutlich Position bezogen und sagte, der Erlass besäße Unrechtscharakter.
Niedersachen hat sich bereits 2016 auf den Weg gemacht, diese Kapitel der Geschichte aufzuarbeiten. Ich fände es gut, wenn NRW diesem Beispiel folgte.