Fachkräftemangel effektiv begegnen und den Wirtschaftsstandort NRW zukunftsfähig aufstellen
Heute hat die SPD-Fraktion im Landtag NRW den Antrag „Aufschwung durch Ausbildung: Fachkräfte jetzt für das Morgen gewinnen!“ vorgestellt.
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Hierzu erklären André Stinka, stellvertretender Vorsitzender, und Lisa-Kristin Kapteinat, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW:
André Stinka:
„Der Fachkräftemangel hat die nordrhein-westfälische Wirtschaft fest im Griff. Besonders betroffen ist das Handwerk. Das Fehlen wichtiger Arbeitskräfte bremst Unternehmen aus: Kunden müssen lange Wartezeiten in Kauf nehmen, den Betrieben entgehen Aufträge, die Energiewende ist ohne gut ausgebildete Fachkräfte nicht zu meistern. Dabei sind gerade die Handwerksbetriebe essenziell für eine erfolgreiche Energiewende.
Die Energiewende wird tausende Jobs schaffen, welche von gut ausgebildeten Fachkräften besetzt werden müssen. Ein Mangel an Fachkräften führt dazu, dass die Energiewende ins Stocken gerät. So verliert der Wirtschaftsstandort NRW an Attraktivität. Das dürfen wir nicht zulassen. Doch auf die aktuelle Landesregierung kann beim Thema Fachkräftemangel niemand zählen. Sie vernachlässigt diese wichtige Herausforderung.
Mit unserem Antrag wollen wir wichtige Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel auf den Weg bringen. Wir müssen Ausbildungs- und Studienabbrüche reduzieren. Jeder vierte neu abgeschlossene Ausbildungsvertrag wird vorzeitig gelöst. Durch eine Verminderung der aktuellen Abbruchquote um 10 bis 20% könnten rund 70.000 bis 140.000 Fachkräfte bis zum Jahr 2030 gewonnen werden.
Wir müssen ein Programm „Gute Berufsschule 2030“ auflegen, um die Berufskollegs schnellstmöglich zu sanieren, zu modernisieren, zu digitalisieren und um dem Lehrkräftemangel an Berufsschulen entgegenzuwirken. Auch die Handwerkerbildungszentren wollen wir auf diese Weise stärken. Zudem müssen wir den Wandel der Wirtschaft durch Digitalisierung und Energiewende gestalten. Die Transformation gelingt nur mit ausreichend Fachkräften. Neben Weiterbildungs- und Qualifizierungsangeboten müssen dabei auch neue und besonders benötigte Ausbildungsberufe gefördert werden.“
Lisa-Kristin Kapteinat:
„NRW darf keine weitere Zeit verlieren, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel anzugehen. Wir wollen eine gute Perspektive für Beschäftigte und Unternehmen in NRW schaffen. Dafür brauchen wir eine landesweite Einführung der umlagefinanzierten Ausbildungsplatzgarantie. Diese ermöglicht allen Jugendlichen einen Zugang zu einer vollqualifizierenden Berufsausbildung.
Wir müssen Schulabgänge ohne Abschluss reduzieren. Deswegen wollen wir das Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ ausbauen und die finanziellen Mittel dafür erhöhen. Dazu müssen auch die Beratungs- und Vermittlungsangebote von zukunftsträchtigen Ausbildungsberufen gefördert werden.
Darüber hinaus müssen wir auf eine Gleichstellung von Dualer Berufsausbildung und Studium hinarbeiten. Das geht beispielsweise durch eine Kostenvergünstigung und Leistungsverbesserung des Azubitickets und durch die Förderung des Baus von „Azubi-Wohnheimen“. Der Dualen Ausbildung kommt in der Bewältigung des Fachkräftemangels ohnehin eine zentrale Bedeutung zu. Wir brauchen einen umfassenden Ansatz in allen Politikfeldern, um die Duale Ausbildung zu stärken und als einen zentralen Baustein der Fachkräftegewinnung- und -sicherung zu erhalten und weiterzentwickeln. Mit diesen Maßnahmen des Antrags gelingt es uns, dem Fachkräftemangel in NRW endlich effektiv zu begegnen.“