Iman Boumlal: „Drei Wochen in der Arbeitswelt von Sven Wolf“
„Politik ist langweilig!“ ist ein bekanntes Klischee, das der Politik entgegengehalten wird. Bereits vor meinem Praktikum war ich vom Gegenteil überzeugt. Deswegen habe ich mich entschieden mein Betriebspraktikum im Januar 2022 bei Sven Wolf zu absolvieren. Hierfür bin ich Sven und seinem Team sehr dankbar.
Foto: Danielle Schäfer, von li nach re: Iman Boumlal, Sven Wolf, Sofia Rodriguez Eckwert
Innerhalb von drei Wochen habe ich einen umfassenden Einblick in die alltägliche Arbeit eines Landtagsabgeordneten erhalten. Dabei durfte ich nicht nur die Arbeit eines Abgeordneten
kennenlernen, sondern auch die Strukturen in der Arbeit einer Fraktion erfahren. Viel gelernt habe ich nicht nur durch Zusehen, sondern auch durch eigenständiges Mitarbeiten bei den alltäglichen
Arbeiten im Büro und an Projekten in Eigeninitiative.
Bereits in den ersten Tagen habe ich lernen müssen, wie hektisch und unvorhersehbar die politische Arbeit ist. In den drei Wochen habe ich an Ausschuss-, Fraktions- und Plenarsitzungen teilnehmen können.
Mein Praktikum wurde leider von den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie überschattet, was eine persönliche Teilnahme nicht ermöglicht hat. Trotzdem habe ich, durch eine digitale Teilnahme,
diesen Sitzungen beiwohnen dürfen. Diese Sitzungen sind das, was die parlamentarische Arbeit charakterisiert und interessant macht.
An den Plenartagen habe ich aufregenderweise sowohl die Landesminister als auch den Ministerpräsidenten Wüst gesehen, welcher keine zwei Meter neben mir stand. Auch wenn ich von der Landesregierung persönlich nicht begeistert bin, war es sehr aufregend Personen zu sehen, die man sonst nur in den Medien sieht. Das ist ein einmaliger Bestandteil eines Praktikums in der Politik.
Des weiteren habe ich die Gedenkfeier am 27.02.2022 als sehr bewegend empfunden. Dabei ging es um die Befreiung aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Da mich solche Themen
auch privat sehr interessieren, habe ich den Reden aufmerksam zugehört. Besonders ist vor allem die Rede einer ehemaligen Inhaftierten gewesen, welche mit ihrer Mutter aus dem Lager geflüchtet war.
Aber auch die ordentlichen Reden im Plenarsaal waren sehr spannend. Vor allem die Debatte zur Schulpolitik der Landesregierung gleich zu Beginn der Plenarwoche war sehr spannend. Es hat mir großen Spaß bereitet, die Beiträge der einzelnen Reden zu analysieren. Auch interessant waren die Gesetzentwürfe und Anträge sowie andere Parlamentsdokumente, welche ich der Ausschussvorbereitung lesen durfte. Dabei kommt es auf wenige Worte an, die den Sinn beispielsweise eines Gesetzes verändern. Allgemein kommt es in der politischen Arbeit sehr stark auf rhetorische Fähigkeiten an.
Außerdem habe ich im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit viele weitere Erfahrungen sammeln dürfen. Dabei durfte ich Pressemitteilungen und Website-Texte verfassen und Sharepics erstellen.
Besonders war zudem, dass ich mein bereits vorhandenes politisches Wissen und Interesse im Praktikum ausbauen und anwenden konnte. Das hat es umso interessanter gemacht zu sehen wie,
die politischen Prozesse, mit welchen ich in der Theorie schon vertraut war, in der Praxis angewendet wurden.
Ein wesentlicher Bestandteil in meiner alltäglichen Arbeit im Landtag, war das Auswerten der Presseschau. Wichtig dabei war es auszusortieren, was für Sven wichtig ist. Das beinhalten innen-
und rechtspolitische Themen, solche mit lokalem Bezug oder von aktuellem Geschehen wie beispielsweise der Corona-Pandemie.
Neben einigen Bürotätigkeiten, die ich ausüben durfte, habe ich auch eigene Projekte bearbeitet. Mein großes Projekt war das Erstellen einer Präsentationsmappe für einen Besucherrundgang im
Landtag. Diese durfte ich am Ende meines Praktikums zweimal in der Praxis testen und vortragen.
Ich hatte stets den Eindruck, dass es Sven Wolf und seinem Team wichtig war, dass ich mich als Praktikantin wohl fühle. Während des Praktikums konnte ich aus diesem Grund stets meine Ideen und Anliegen äußern und wurde oft danach gefragt. Es war Sven Wolf und seiner Büroleiterin Danielle wichtig auch meine Perspektive zu hören. So konnte ich meine Meinung zu Sharepics oder Formulierungen in Pressemitteilungen äußern. Außerdem hatte ich viele interessante Gespräche zu politischen Themen, in denen ich auch meine politische Meinung äußern konnte. Des Weiteren ist mir wiederholt aufgefallen, dass ehrliches Interesse an mir als Praktikantin bestand. Es war Sven und auch seiner Büroleiterin sehr wichtig, dass ich nicht nur klischeehaft Kaffee koche, sondern wirklich mitarbeite.
Mein Praktikum bei Sven Wolf im Landtagsbüro, war für mich und meine berufliche Entwicklung von unschätzbarem Wert. Es hat mich darin bestärkt mich schon in meiner Jugend politisch zu engagieren. Deshalb war mein darauffolgender Beitritt in die SPD und meine beginnende aktive Arbeit bei den Jusos Remscheid sehr aufregend für mich.
Ich bin Sven Wolf sehr dankbar, für die Möglichkeit bei einem Abgeordneten im Landtag Nordrhein-Westfalen ein Praktikum zu absolvieren. Ein besonderer Dank gilt aber auch seiner Büroleiterin Danielle Schäfer, mit der ich tagtäglich zusammengearbeitet habe.