Ein Sozialdemokrat, wie er im Buche steht – die SPD in NRW trauert um Edgar Moron
Heute Morgen ist Edgar Moron, früherer MdL, Vizepräsident des NRW-Landtags und ehemaliger Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag, im Alter von 82 Jahren verstorben.
Sarah Philipp, Achim Post und Jochen Ott würdigen Morons politische Arbeit mit folgenden Statements:
Sarah Philipp, Landesvorsitzende der SPD in Nordrhein-Westfalen: „Edgar Moron fand durch eine Schulleiterin in die Politik, die als Sozialdemokratin im KZ Sachsenhausen inhaftiert war. Ihr Eindruck führte ihn mit dem richtigen Kompass bis in die Landespolitik. 1970 zog es ihn beruflich ins Rheinland, wo er schließlich in die SPD eintrat. 53 Jahre war er Mitglied in unserer Partei und prägte ab 1990 zunächst als Abgeordneter für den Rhein-Erft-Kreis, dann als unser Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Parlamentspräsident mit beherzten Auftritten maßgeblich das Geschehen im Landtag. 2004 begrüßte er mich als studentische Mitarbeiterin vor der Fraktion. Dieser damalige gute Umgang war für mich über Jahre stilprägend. Seinen persönlichen Rat habe ich als Abgeordnete und zuletzt als Parlamentarische Geschäftsführerin wertgeschätzt. Edgar Moron war ein Politiker, der partei- und fraktionsübergreifend zurecht sehr anerkannt war.“
Achim Post, Landesvorsitzender der SPD in Nordrhein-Westfalen: „Edgar Moron war ein Sozialdemokrat, wie er im Buche steht. Mit vollem Herzblut für den Kampf um Gerechtigkeit, vollem Empfindungsvermögen für seine Mitmenschen und mit vollem Bewusstsein für das, was wichtig und richtig ist. Unvergessen ist seine Rede im Landtag vom 13. November 2008 über den Umgang mit politischem Extremismus, die an Klarheit, Selbstbestimmtheit und grundlegender Überzeugung eines aufrechten Sozialdemokraten kaum zu überbieten ist. Wir halten sein Gedenken in Ehren: Edgar Moron bleibt mit seiner demokratischen Standfestigkeit ein parlamentarisches Vorbild für die Sozialdemokratie in Nordrhein-Westfalen.“
Jochen Ott, Vorsitzender der SPD im Landtag von Nordrhein-Westfalen: „Der Tod von Edgar Moron macht uns alle zutiefst traurig. Er war ein Urgestein, das die nordrhein-westfälische SPD maßgeblich geprägt hat. Von 2000 bis 2005 war er einer meiner Vorgänger im Amt. Insgesamt 20 Jahre hat er als Mitglied des Landtags unserer Fraktion Format gegeben und Richtung gewiesen. Wer ihn kannte, wusste: Edgar Moron war stets ein Freund klarer Worte und entschiedener Tat.
Drumherum reden war nicht seine Art. Dazu hatte er keine Zeit und auch keine Lust. Die Sache selbst war ihm zu wichtig. Gut möglich, dass dabei auch mal die Fetzen flogen. Doch danach herrschte stets Freundschaft. So war er: geradlinig, herzlich und mutig – bis zu seinem Tode. Auf seinem Sterbebett sagte er mir noch vor wenigen Tagen: ,Schaut nicht auf eure Füße, schaut in das Gesicht der Wählerinnen und Wähler. Seid stolz darauf, Sozialdemokraten zu sein.‘
Ja, das sind wir. Und wir sind stolz, dass Edgar Moron einer von uns war. Seine Klugheit, seine Standhaftigkeit und seine Aufrichtigkeit werden uns sehr fehlen. Wir trauern mit seiner Frau und seinen Angehörigen.“