„Nehmen es einem die Abgeordneten aus der eigenen Fraktion übel, wenn man Kontakt zu Abgeordneten anderer Fraktionen hat?“
Die Antwort auf diese Frage interessierte einen jungen angehenden Bankkaufmann. Sven Wolf antwortete darauf: „ Wenn man länger dabei ist, kennt man den einen oder anderen. Manche duzen sich sogar. In der Debatte im Ausschuss und Plenum kann man kräftig um die Sache streiten – und das wird auch erwartet. Man kann das Argument des politischen Gegners nehmen, es umdrehen und dem anderen wieder entgegenhalten. Es darf aber nicht persönlich verletzend sein. So ist es einem nach einer hitzigen Debatte immer noch möglich, freundlich miteinander umzugehen und sich privat auch sympathisch zu finden, ohne dass es einem die eigene Fraktion übel nimmt.“
Eine Berufsschulklasse des Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung Remscheid besuchte am 27. September 2013 den Landtag NRW. Vor der großen Leinwand der Landespressekonferenz nahmen die zwanzig angehenden Bankkauffrauen und -männer die Reihen der Journalisten ein und stellten ihre Fragen.
Sven Wolf ließ zunächst die vergangene Minderheitsregierung von Rot-Grün bis zur Auflösung des Landtages und den Neuwahlen 2012 Revue passieren. Hierbei stellte er vor allem die Notwendigkeit der Zusammenarbeit mit der Opposition in den Vordergrund. Beispiele für einen fraktionsübergreifenden Konsens waren der Stärkungspakt Stadtfinanzen mit der Fraktion der FDP, der Schulkonsens mit der Fraktion der CDU und die Abschaffung der Studiengebühren in Nordrhein-Westfalen mit den Stimmen der Fraktion die Linke.
Ein junger Mann wollte wissen, welche Gründe Sven Wolf dazu bewegten, sich politisch zu engagieren und der SPD im Alter von 22 Jahren beizutreten. Er antwortete darauf: „Ich war schon immer ein politisch interessierter Mensch. Mein Studium der Rechtswissenschaften hat mir die Politik noch näher gebracht. Schon als Student setzte ich mich dafür ein, die Studienbedingungen für Studentinnen und Studenten an der Universität zu Köln zu verbessern. Ich protestierte mit anderen Studierenden, da uns das Studium durch den Mangel an Lehrbuchliteratur in den Bibliotheken erschwert wurde. Als Protestaktion liehen wir im Kollektiv alle Lehrbücher aus, um Gehör in der Öffentlichkeit zu finden. Wir schafften es sogar in einen Beitrag in der Tagesschau“.