Von lesebegeisterten Schülerinnen und Schülern umzingelt
Jedes Jahr im November findet ein bundesweiter Vorlesetag statt, zu dem die Wochenzeitung „Die Zeit“ gemeinsam mit der „Stiftung Lesen“ Prominente bitten, als Vorlesepaten zu fungieren. Da parallel zum Vorlesetag der Bundesparteitag der SPD in Leipzig stattfindet, kamen die Grundschule Hasenberg und Sven Wolf auf die Idee, dass er einfach einen Tag früher die Schule besucht und vorliest. Zeitgleich wird am Freitag die neue Schülerbibliothek in der Grundschule Hasenberg eröffnet.
Bei der Lektüreempfehlung seitens der Schule musste der Remscheider Landtagsabgeordnete doch ein wenig lachen: „Gregs Tagebuch: Von Idioten umzingelt“. „Ich dachte zunächst, dass sei ein politischer Roman!“ so Sven Wolf augenzwinkernd. Dass es bei diesem Kinderbuch doch um alltägliche Probleme von Kindern und Jugendlichen geht, wurde bereits nach wenigen Zeilen deutlich. Diese handelten vom „Überlebenskampf“ von Grundschülern, die neu an eine weiterführende Schule wechseln, davon, wie Jungen die Herzen von Mädchen erobern können und die Frage, warum einige Klassenkameraden beliebter sind als man selber.
Im Anschluss an das Vorlesen, bei dem die Klasse 4a der Grundschule Hasenberg gebannt zuhörte und markante Passagen mit „Aaah!“ und „Oooh!“ und schon mal ein „Iiih!“ begleitete, stand der Remscheider Abgeordnete plötzlich im Kreuzverhör. Die Mitglieder der Klasse zückten allesamt ein gefaltetes weißes Papier aus ihren Mappen, auf denen sie sich Fragen an „ihren“ Abgeordneten notiert hatten. „Ist die Arbeit schön?“, „Ist es anstrengend, Abgeordneter zu sein?“, „Macht es Spaß, Abgeordneter zu sein?“ – eine Frage folgte auf die andere. Doch es kam auch zu konkreten Fragen wie „Warum sind Zigaretten erlaubt?“ oder „Wo sollen die Bäume hin, wenn in Lennep wirklich ein DOC gebaut wird?“ Hier nutzte der Remscheider Abgeordnete die Gelegenheit, emotionale Themen wie das Nichtraucherschutzgesetz oder die Ansiedlung eines DOCs und die damit verbundenen Chancen und Risiken kindgerecht zu erklären.
„Das war ein toller Termin heute Vormittag. Ich hoffe, meine Mitarbeiter machen für mich künftig häufiger solche angenehmen Besuchstermine aus. Es ist schön, mit interessierten und neugierigen jungen Menschen zu diskutieren!“ sagte Sven Wolf zur Schulleiterin, Frau von Korff, beim anschließenden Rundgang durch die Schule. Dabei schauten sie auch kurz bei Frau Ankay-Nachtwein vorbei, die als Personalrätin der Remscheider Grundschulen in der Schule ihre Räumlichkeiten hat. Dort unterhielt man sich kurz über die Herausforderung, Kinder aus Flüchtlingsfamilien gut zu unterrichten – und war gleich wieder „in der großen Politik“ angekommen.