ver.di-Seniorinnen und -Senioren diskutierten mit Sven Wolf über Pflegereform
Eine gesellschaftlich wichtige Debatte erlebten die ver.di-Seniorinnen und Senioren, die mit Gerda Kremer aus Remscheid, Wermelskirchen, Radevormwald und Hückeswagen am vergangenen Donnerstag in den Landtag gekommen waren. Auf der Tribüne konnten sie die Diskussion der Landtagsabgeordneten zur Pflegereform, zum sogenannten Gepa-Gesetz verfolgen, bevor sie mit Sven Wolf zu einer Diskussionsrunde zusammentrafen.
Er sei froh, meinte der Remscheider Landtagsabgeordnete, dass dieses Gesetz mit den Stimmen aller Fraktionen verabschiedet worden sei und dass man sich einig sei über die notwendigen Verbesserungen – ambulant vor stationär, Quartiersangebote, keine Hürden für „Alten-WGs“, eine höhere Einzelzimmerquote in der stationären Unterbringung, kleinere Einrichtungen und die Verhinderung von reinen Rendite-Projekten zu Abschreibungszwecken. „Es geht uns um die Würde und die Selbstbestimmung der Älteren“, so Sven Wolf.
Auch die Gäste hatten ihre Erfahrungen mit Einrichtungen und ihre Vorstellungen zum Leben im Alter. „Das System bei der Bewertung der Pflegeheime muss verbessert werden“, meinte eine der Landtagsbesucherinnen. „Durch gutes Essen kann eine schlechte Pflege ausgeglichen werden. Das ist doch nicht richtig.“ Auch die knappe Zeit für Pflege und hauswirtschaftliche Betreuung und die Überlastung der Beschäftigten in den Heimen wurde beklagt. Eine andere Teilnehmerin wünschte sich, dass es mehr Zusammenleben der verschiedenen Generationen in Mehrgenerationenhäusern gebe.
„Wünschenswert wäre es sicherlich, wenn die Menschen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben könnten.“, meinte Sven Wolf. „Dazu soll dieses Gesetz beitragen. Allerdings, wenn sich die Lebensqualität in den Heimen noch verbessert, würden vielleicht auch mehr Menschen sich früher entscheiden, ihr weiteres Leben dort mit anderen zusammen verbringen zu wollen.“