Die Besucherinnen und Besucher waren eigens am Samstag, dem 8. November, in den Landtag Nordrhein-Westfalen zur Besichtigung und zum Gespräch mit dem Remscheider Abgeordneten gekommen. Nach der Landtagsführung stand im Vordergrund der Diskussionsrunde der 9. November als vielfältiger Gedenktag der Deutschen Geschichte. Gemeinsam erinnerte man sich an den Ausruf der Republik durch Philipp Scheidemann von einem Fenster des Reichstagsgebäudes im Jahre 1918 und an den gescheiterten Hitler-Ludendorff-Putsch 1923. Der erste Versuch der Nationalsozialisten die Macht in Bayern und im Deutschen Reich an sich zu reißen und die noch junge Demokratie zu stürzen. Die Gäste gedachten gemeinsam mit Sven Wolf der Opfer der Gräueltaten in der Reichsprogromnacht im Jahre 1938 und tauschten sich darüber aus, wie sie im Jahre 1989 den Mauerfall erlebten.
Die Gäste interessierten sich vor allem für Remscheider Themen, wie zum Beispiel die angespannte Haushaltslage der Stadt. Eine Besucherin merkte an, dass ihr aufgefallen sei, dass Remscheid in den vergangenen Jahren im öffentlichen Raum schmutziger geworden sei. Sie tadelte die Remscheiderinnen und Remscheider, denen das Bild ihrer Stadt nicht genug am Herzen liege. Jede und jeder solle sich im kleinen Rahmen dafür einsetzen, solche Verschmutzungen zu unterlassen und zu beseitigen.
Aber auch Themen aus den Bereichen der Arbeitsmarkt-, Renten- und Bildungspolitik wurden angeregt diskutiert. Die Besucherinnen und Besucher merkten an, dass im Rahmen der Rundfunkbeitragserhebung zu unklar sei, wann die Befreiungstatbestände greifen. Sven Wolf sagte zu, hierzu erklärende Informationen bereitzustellen.
Am Rande der Diskussion wurde deutlich, dass sich diese Gruppe von Russlanddeutschen nicht wirklich integriert fühlt. Sie wünschen sich mehr Kontakt zu einheimischen Remscheiderinnen und Remscheidern, um zum Beispiel gemeinsam Exkursionen zu unternehmen.
Dieses Themas wird sich in Zukunft Sven Wolfs Mitarbeiterin Katharina Keil, die auch Ratsmitglied in Remscheid ist, annehmen und Kontakte zu Vereinen und Remscheider Senioren knüpfen. „Ich bin sicher, es besteht eine große Bereitschaft in Remscheid, diesen Menschen zu zeigen, dass sie ein Teil unserer Gesellschaft sind und bei uns auf Unterstützung zählen können.“, bekräftigt die Ratsfrau.