„SPD kauft 20 Router. Damit weitere Freifunk Wolken aufsteigen“
Am 11. Juli 2016 trafen sich Sven Wolf als SPD-Fraktionsvorsitzender, Ratsmitglied Thomas Kase und die SPD-Ratsgeschäftsführerin Ilona Kunze-Sill mit Ruben Wisniewski und Robert Prömper, Vorstandsmitglieder des Verbund freier Netzwerke Nordrhein-Westfalen e.V., einem Verein für Freifunk zu einem Gedankenaustausch.
„Wir waren sofort begeistert von dem Engagement der jungen Freifunker“ so Sven Wolf. „Als erstes werden wir 20 Router kaufen, die uns der Freifunkverein mit der eigenen Software versorgt. Die Router bieten wir unseren Mitgliedern an, so dass mindestens an zwanzig weiteren Orten in Remscheid die ersten kleinen Freifunkwolken aufsteigen. Auch die Geschäftsstellen der SPD wird ins Freifunknetz einsteigen. Das gelingt sogar aus der vierten Etage. Dann wird im Umfeld um unser Büro an der Elberfelder Straße kostenloses Surfen im WLAN möglich.“
„Ich gebe zu, dass ich aus meiner beruflichen Erfahrung im IT-Bereich doch anfänglich etwas skeptisch war“ wirft Thomas Kase sein. „Die beiden IT-Experten haben mich aber überzeugt. Zumindest solange es so engagierte Mitglieder in dem Verein gibt, wird das Projekt laufen. Daher werden wir nun in unsere Ratsfraktion das Thema weiter aktiv begleiten.“
Die Freifunker berichteten der SPD-Ratsfraktion über ihre bisherigen Projekte etwa in Leverkusen-Opladen, Hückeswagen oder Radevormwald. Besonders erfreut waren die SPD-Mitglieder, dass auch erste Gespräche mit der Interessen- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße geführt wurden und die Freifunker der ISG nun konkrete Angebot machen wollen, um auch die Remscheider Fußgängerzone mit offenem WLAN zu versorgen. „Wenn wir dabei helfen können, steht die SPD-Ratsfraktion gerne bereit“ ist sich Sven Wolf sicher.
In der Remscheider Innenstadt gibt es rund 24 Freifunkzellen oder Freifunk-Wolken. Die Freifunker sind in einem eingetragenen Verein organisiert. Der Verein für das Bergische Land (Verbund freier Netzwerke Nordrhein-Westfalen e.V.) hat rund 250 Mitglieder und einen siebenköpfigen Vorstand. Der Verein will selbst keinen Gewinn erwirtschaften, sondern finanziert sich über die Mitgliedsbeiträge oder Spenden. Der Verein hilft bei der Einrichtung von offenem WLAN und stellt Software für die Einrichtung der eigenen Router bereit. Diese Router werden selbst für Preise um die 15 Euro im Fachhandel gekauft. Wer sich beteiligt, darf in seinem Geschäft oder Büro mit dem Aufkleber Freifunk werben. Der Verein selbst hat den Status eines Providers und tunnelt die Nutzerinnen und Nutzer direkt über einen eigenen Server ins Internet. Das ganze vollkommen getrennt vom eigenen Router des Geschäfts oder Büros. Gefahren, dass die Nutzerinnen und Nutzer des offenen WLANs auf dem internen Router landen, bestehen also nicht.
100xWLAN für NRW
Passend dazu hat sich auch die NRW-Landesregierung mit ihrem Projekt 100xWLAN in NRW dazu entschieden, zunächst auf 100 Landesbehörden offenes WLAN durch die Freifunker einrichten zu lassen. Den Anfang macht dabei die Staatskanzlei in Düsseldorf. Dies soll zeigen, dass inzwischen auch die letzten rechtlichen Bedenken überwunden werden konnten.
Medienminister Franz-Josef Lersch-Mense: „Die Landesregierung hat 148 Gebäude identifiziert, die für dieses Projekt grundsätzlich infrage kommen. Jetzt sind die Freifunk-Vereine im ganzen Land dazu aufgerufen, sich zu melden und gemeinsam mit der Landesregierung eine Auswahl zu treffen, an welchen dieser Gebäude sie freies WLAN anbieten können. Damit wollen wir den großartigen ehrenamtlichen Einsatz der Freifunker in Nordrhein-Westfalen weiter unterstützen.“ Weiter Informationen finden sich hier.