Hebammentag bei Kugelrund
Gestern, am 05. Mai, dem internationalen Hebammentag, hatte der Landesverband der Hebammen zu einer Demonstration in Düsseldorf aufgerufen – es geht um bessere Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung und niedrigere Haftpflichtkosten. „Ich habe in Remscheid hierzu an diesem Tag ein sehr schönes und interessantes Gespräch mit den Hebammen Nina Ludwig und Ramona Tiede von ‚Kugelrund‘ geführt. Die große Empathie und Leidenschaft für den Beruf war ihnen gleich anzumerken. Jede werdende Mutter ist hier gut aufgehoben mit allem, was auf sie zukommt.“
Mit dabei waren auch die derzeitige Praktikantin Marie Lavenia und Janina Weser, die den sehr schönen Blog www.perlenmama.de für Mütter und für alle, die ein Herz für die Kleinen haben, gestaltet.
Janina Weser drückte das, was die Hebammen leisten, sehr treffend aus: „Oft steht die Frau bei der Geburt gar nicht mehr im Mittelpunkt. Das Kinderbekommen wird als wirtschaftliche und rechtliche Sache betrachtet. Die Hebamme sorgt dafür, dass die Frau wieder in den Mittelpunkt gerückt wird.“
Manche Frauen, so berichtet Ramona Tiede seien „nicht so präsent“. Die praktischen Erfahrungen mit Geburten anderer Frauen aus dem Familienverband fehlen, es gibt eine Überflutung durch Internetinformationen, die bisweilen eher verunsichern, und kein Handeln aus einem instinktiven Körpergefühl. Da wieder „zu sich“ zu kommen, dazu tragen die Hebammen mit ihrer Betreuung und den Vor- und Nachsorgekursen bei.
Arbeit ist genug da. Es gibt mehr Nachfrage, als von Kugelrund zu schaffen ist. Selbst, wenn die Frau gleich nach dem positiven Test anruft, kann es sein, dass sie erst einmal auf die Wartliste kommt.
Ein großes Problem ist die Haftungspflicht-Belastung. Hier sind die Hürden in den letzten Jahren riesig geworden, so dass nur wenige Hebammen als Beleghebammen arbeiten können. Bei Kugelrund sind es 4 Hebammen, die Beleggeburten betreuen. In Teilzeit ist das nicht zu leisten, weswegen Hebammen, die selbst Mütter sind, dann doch angestellt in einer Klinik arbeiten müssen. Planbar ist der Arbeitsalltag einer Beleghebamme nicht – ohne einen unterstützenden familiären Rahmen und Vertretungsabsprachen zwischen den Hebammen geht es gar nicht. Wer diesen Beruf ergreift, der macht das mit ganzem Herzen.
„Die Hebammen leisten sehr wertvolle Arbeit und schaffen ein positives Umfeld für werdende Eltern. Hier müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden“, meint Sven Wolf. „Im Land unterstützen wir die Forderung der Hebammen nach einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und befürworten auch die Einrichtung eines Haftpflichtfonds zur Reduzierung der Beitragsrisiken. In NRW gibt es hierzu den „Runden Tisch Geburtshilfe“ mit allen Beteiligten, der Handlungsempfehlungen gegeben hat, und auch in Zukunft fortgeführt werden soll.
Blog von Janina Weber: Perlenmama