Noch mal unter Tage auf Prosper Haniel
Auch wenn der Steinkohlebau in Deutschland und Nordrhein-Westfalen dieses Jahr endet, gute Traditionen werden bleiben: aufeinander achtgeben und sich aufeinander verlassen, Respekt und Anerkennung. Egal, woher Du kommst und egal, was Du glaubst. Es war mir eine große Ehre, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der SPD-Landtagsfraktion und der NRW-SPD auf Prosper Haniel nochmal einfahren zu dürfen und Danke zu sagen. Danke, Kumpel!
Am Jahresende 2018 ist auch auf der Zeche Prosper Haniel endgültig Schicht im Schacht. Damit endet eine mehr als 200-jährige Industriegeschichte des Steinkohle-Bergbaus in Deutschland und eine Ära für das Ruhrgebiet.
Gemeinsam mit meinen Landtagskollegen Thomas Kutschaty, Christian Dahm, Martin Börschel, Thomas Göddertz und dem SPD-Vorsitzenden Sebastian Hartmann bin ich heute noch einmal in Schacht 10 eingefahren. Dazu gab es die obligatorische Sicherheitseinweisung und einige geschichtliche Daten. Zu Hochzeiten arbeiteten bis zu 600.000 Menschen im und um den Bergbau in den 146 Zechen im Ruhrgebiet. Am 30. September 1958 wurde die erste Zeche geschlossen. Im Dezember 2018 schließt mit Prosper Haniel das letzte Steinkohle-Bergwerk in Nordrhein-Westfalen.
Nach einer rund 2,7 km langen Fahrt mit der Einschienenbahn erreichte wir den Versorgungsstollen eines Abbaugebiets, das in einer Teufe (Tiefe) von 1130 m lag. Auf dem Weg zum Panzerförderer konnten wir sehen, wir sehr sich der Berg den Stollen zurückholt und immer wieder die Stollengänge zusammengedrückt werden, um dann erneut freigeräumt und verstärkt zu werden. Wenn also demnächst Schicht ist, wird es nicht lange dauern, bis die Versorgungsstollen wieder zusammengedrückt sind.
In Zukunft kann man aber „unter Tage“ auch virtuell erleben: der WDR arbeitet an einem Virtual Reality-Projekt.