3-D-Druck, Makey Makies und Folienplotter
Zum Tag der Medienkompetenz schaue ich mir Projekte an, in denen Jugendliche lernen, mit Medien – mit alten und neuen – umzugehen. Brandneu sozusagen waren da die Möglichkeiten, die die Kraftstation Remscheid den Jugendlichen am letzten Wochenende geboten hat. Den Workshop „Kunst & Kabel“ hatte mir Christin Pomp von der Kraftstation ans Herz gelegt. Selbst gestalten statt nur Anklicken und Ansehen – darum ging es am Freitag und Samstag.
Mit dem FabLab mobil waren Philipp Hamann, Malte Hinrichs und Edgar Martinez vom jfc-Medienzentrum in Köln nach Remscheid in die Kraftstation gekommen und hatten viele Anregungen mitgebracht, um eigene Ideen mit digitalen Werkzeugen umzusetzen. Ich habe einmal geschaut, was die Jugendlichen im Workshop gestalten und wie sie mit den neuen Möglichkeiten, die Software und Materialien bieten, umgehen.
„Toooor“ brüllt die Stürmer-Katze auf der einen Seite des Tisches, nachdem sie den Ball versenkt hat. Die Actionfigur auf dem Bildschirm gegenüber fliegt nach einem „Päng Päng“ mit einem Salto durch die Luft. Wie man kleine Animationen mit Ton und sogar im Timing mit der Musik erstellt – nämlich ein Makey Makey – lernten die Jugendlichen mit „Scratch“. So mussten die Figuren freigestellt werden und dann eine Tonspur erstellt und hinzugefügt werden. Dafür braucht man kein aufwendiges Programmieren, sondern es genügt schon das Handhaben der intuitiv gut verständlichen Software. So steht das Machen im Mittelpunkt, das Lernen passiert nebenbei.
An der nächsten Maker-Station ging es um den 3-D-Druck. Gestartet wurde erst einmal mit analogen Masken aus Papier, um die 3-D-Dimension greifbarer zu machen. An Ideen mangelte es den Jugendlichen nicht. Vom Schriftzug im 3-D-Block bis zu mittelalterlichen Burgen ließen sich viele Dinge in relativ kurzer Zeit mit „Tinker-CAD“ am Rechner konstruieren. Die Tücken der Gestaltung von 3-D-Modellen lernten die Jugendlichen kennen, als es um die Umsetzbarkeit beim Drucken ging. Stützstrukturen werden notwendig, wo ein Drucker keine Brücke in der Luft drucken kann. Zum Glück lassen sich die Konstruktionen auch in einer Cloud speichern und nach dem Workshop noch weiter bearbeiten.
Zu klassischen Bastelvorgängen hatte auch das Drucken mit dem Folienplotter für Schablonen Bezug. Fingerfertig mussten die filigranen Folien für den Logo-Druck auf Stofftaschen oder andere Materialien aufgebracht werden. Manch alter Trick, wie eine zu stark klebende Folie auf einem Teppich stumpfer zu machen, fand so auch im Rahmen der Anwendung der neuen technischen Möglichkeiten seine Wiederverwendung.
Eine schöne Möglichkeit, um in einer kleinen Gruppe einmal alles auszuprobieren, was technisch geht. Ich freue mich, dass ich mir das vor Ort angesehen konnte. Besonders die Kombination aus Kreativität und quasi nebenbei erlerntem Technischem Know-How hat mich überzeugt.
Seit 30 Jahren gibt es die Kraftstation. An 4 Tagen bietet das 5er-Team um Wolfgang Zöller kreative und sportliche Beschäftigungsmöglichkeiten – vom Kicker bis zur Kletterwand, vom HipHop-Tanzprojekt bis zum Bandauftritt, vom Tablet bis zur Playstation.
jfc Medienzentrum auf facebook
Broschüre des jfc-Medienzentrums