Kleingartenwesen für die Zukunft stärken!
Wenn ich an Kleingärten denke, dann erinnere ich mich immer wieder gerne an meine zahlreichen Besuche vor Ort in meinem Wahlkreis. Ob in Radevormwald oder Remscheid habe ich immer wieder gerne das Gespräch mit den Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern gesucht, die mir voller Stolz ihre Gärten präsentierten. Besonders diese Kleinode in unseren Städten sind nicht nur Orte für Pflanzenfreunde, sondern auch Orte der Begegnung und des Austausches. Hier wird das Miteinander in unserer Gesellschaft gestärkt und häufig auch Vorurteile, die vielleicht gegenüber unterschiedlichen Gruppen bestehen, abgebaut.
Nordrhein-Westfalen hat ein reges und vielfältiges Kleingartenwesen. Kleingärten machen unserer Städte bunter und gesünder. Sie tragen entscheidend zur Lebensqualität, zu einer lebendigen Stadtgemeinschaft und zu einer guten ökologischen Grundlage bei.
Naherholung für die Menschen, Anbau von Gemüse und Obst, Lebensgrundlage für Insekten, Schmetterlinge, Vögel und Bodengetier, Ausgleich für das Klima bei hohen Temperaturen – das alles bieten unserer Gärten in den Städten. NRW ist das einzige Bundesland, das die Förderung des Kleingartenwesens in seine Landesverfassung geschrieben hat. Die Vereine und ihre Mitglieder erbringen wichtige Leistungen für das Allgemeinwohl.
In Kleingärten können sich auch Menschen, die zur Miete in der Stadt wohnen, ihr selbstgepflegtes Stück Garten und ihre eigenen kostengünstigen Lebensmittel leisten. Nicht zuletzt für Kinder besteht, die Möglichkeit, auch im Grünen aufzuwachsen und einen wichtigen Ausgleich zur zunehmen digitalen Lebenswelt zu erleben.
Das Kleingartenwesen müssen wir daher schützen und erhalten. Es müssen auch neue Antworten für die klimatischen und umweltbedingten Herausforderungen gefunden werden.
Wir haben daher die Landesregierung aufgefordert:
- die Finanzierungsstruktur zu erhalten und bei höheren Finanzmitteln zu flexibilisieren
- Kleingärten planerisch abzusichern
- Kleingärten beim Neubau von Wohngebieten zu berücksichtigen
- Kleingartenflächen zukunftsweisend für die Verbesserung der Biodiversität und den Biotopverband zu nutzen
- neue Kleingartenentwicklungskonzepte mit flexiblerer Nutzung zu ermöglichen
- Umweltbildungsmaßnahmen mit dem Know-How der Kleingartenverbände zu koordinieren
- Die Kleingartenstudie von 2009 zu überarbeiten und zu aktualisieren