„Unser Praktikant kann ja ordentlich anpacken“ Mein Praktikum im Frischmarkt Süd
Vor wenigen Tagen begann mein Tag deutlich früher als sonst. Bereits um zehn vor sieben stand ich vor dem Frischmarkt Süd in Remscheid. Der Lieferant der EDEKA war schon dar und die vielen Wagen mit Waren mussten rasch abgeladen und im Laden verstaut werden.
Danach begann die eigentliche Arbeit, denn nun müssen die frischen Waren, wie Obst, Gemüse, Getränke, Tiefkühlwaren, Milch, Butter und so weiter eingeräumt werden. Dabei immer wieder ein prüfender Blick auf die Ablaufdaten und die Waren nach vorne rücken. Ausdauer und Tempo sind hier gefragt, denn ab 8.00 Uhr strömen schon die ersten Kundinnen und Kunden ins Geschäft, bis dahin sollten schon einige der Wagen leer und wieder im Keller verstaut sein.
Nach zwei Stunden sagte mein Chef, packst ja ordentlich mit an, kannst Dir gerne war zum Trinken nehmen und mal Pause machen. Endlich verschnaufen.
Denn schon geht es weiter. Die Waren für den Lieferdienst müssen zusammengestellt werden. Mit einem Einkaufswagen kurve ich durch den Laden, danach der kritisch, prüfende Blick meiner Chefin. Ja, alles richtig zusammengestellt. Hier nimm aber die andere Marke, das mag der Kunde so. Dann in den elektrischen Lieferwagen und raus zu den Kunden. Zurück im Geschäft, schon sind die nächsten Waren da und müssen eingeräumt werden. „So jetzt macht unsere Kassiererin mal Pause, bitte an der Kasse ablösen!“ Wer mal an der Kasse saß, weiß wie anstrengend das ist. Die Kunden wollen zügig bedient werden. Besonders bei den Artikel, die ich per Hand in der Kasse suchen musste, braucht es Geduld. Mit einem freundlichen Lächeln und meinem schüchternen Hinweis, die sei mein „erster Tag“ ging es meist.
Nahversorgung im Quartier
In der Baisieper Straße haben Ulrich Obdozinski, Regina Buschhaus und Kevin Buschhaus eine Lücke in der Nahversorgung geschlossen. Das ganze ohne eine große Lebensmittelkette im Rücken, sondern mit viel Tatkraft und Fleiß. Ein wichtiges Angebot ist der Lieferdienst nach Hause. Nicht nur während des Corona Lockdowns, sondern auch schon früher kam das Angebot gut an. Daneben gibt es nun auch einen zweiten Standort in der Innenstadt an der Theodor-Körner-Straße.
Vor mehr als sechs Jahren übernahmen die drei den rund 400 Quadratmeter großen Laden im Südbezirk, der nach Schließung leer stand. Ein Laden, in dem Obdozinski Mutter schon ihre Lehre gemacht hatte. Inzwischen arbeiten rund 34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den zwei Verkaufsstellen. Wer Presseberichte über die drei liest findet immer wieder zwei Begriffe „Herzblut“ und „Leidenschaft“. Das durfte ich bei meinem Praktikum hautnah erleben und diese Leidenschaft ist ansteckend. Gerne helfen wir unseren Kunden weiter, haben ein freundliches Wort oder nehmen uns die Zeit einfach mal zu quatschen, erzählte mir Ulrich Obdozinski. Genau so passierte es mir dann auch. Ein Kunde steht suchend vorm Regal. „Kann ich ihnen weiterhelfen“ frage ich, obwohl ich ja selbst nur der Anfänger bin. „Ich suche was zum Frühstück, weiß aber nicht auf was ich Hunger habe. Aber Danke sehr!“
Hier finden sich mehr Informationen über den Frischmarkt.
Danke an Thomas E. Wunsch für die Fotos.