Hilfe, die ankommt und Kinder schützt
Bereits seit mehr als einem Jahr arbeitet die Fachstelle sexualisierte Gewalt gegen Kinder im Verbund mit Wuppertal und der Ärztlichen Kinderschutzambulanz. Über diese Erfahrungen und Wünsche berichteten die Mitarbeiterinnen mir in einem Gespräch.

Remscheider Fachstelle seit über einem Jahr im Einsatz für Kinderrechte
„Die schrecklichen Missbrauchstaten gegen Kinder haben uns im Landtag oft beschäftigt. Hierzu gibt es einen Untersuchungsausschuss und eine Kinderschutzkommission. Viele Ideen wurden dazu beraten. Im Jahr 2021 legte das Land dazu ein Förderprogramm für Städte auf, um überall vor Ort eine eigene Fachstelle einzurichten. Für diese Bewerbung habe ich mich gerne beim damaligen Familienminister Dr. Joachim Stamp stark gemacht und auch Remscheid hat Mittel erhalten. Die bei der Stadt eingerichtete 0,5 Stelle wird zu 80 % aus Landesmitteln gefördert. Nach mehr als einem Jahr war es eine gute Zeit, sich nach den Erfahrungen zu erkundigen“ so Sven Wolf, der Landtagsabgeordnete für Remscheid und Radevormwald.
„Ich bin Frau Dr. Jana Schrage und Frau Beate Nierhoff sehr dankbar, dass sie mir in einem ausführlichen Gespräch ihre Arbeit, Erfahrungen und Pläne erläutert haben. Insgesamt gelingt in einem starken Netzwerk eine tolle Arbeit zum Schutz der Kinder. Denn für eine intensive Therapie oder eine gerichtsfeste Diagnostik kommen die anderen Akteure, wie die Ärztliche Kinderschutzambulanz Remscheid, ins Spiel.
Ein Schwerpunkt der Fachstelle bei der Stadt Remscheid ist es, mit Kindergärten und Schulen eigene Schutzkonzepte zu erarbeiten oder vor Ort Präventionsangebote zu machen. Ganz konkret etwa im Müttercafe des Kinderschutzbundes, das sich besonders an junge allein erziehende Mütter wendet. Frau Nierhoff schilderte mir hier die bisherige Arbeit, um bereits junge Mütter zu erreichen. Der Einstieg erfolgt zunächst über die allgemeine Darstellung der Kinderrechte oder der eher allgemeinen Frage der Bedürfnisse. Dann werden aber sehr grundsätzliche Fragen diskutiert, was sind Grenzen für ein Kind, die bereits im Alltag berücksichtig werden müssen und wie setze ich diese um. Die Tante mit den angeleckten Taschentuch ist dabei sicherlich noch eine harmloses Beispiel, das mir im Gespräch einfiel.“
Den wichtigen Wunsch, die Arbeit weiterhin zu verstetigen und immer wieder den wachsenden Bedürfnissen anzupassen, nehme ich gerne nach Düsseldorf mit. Ich konnte aber auch berichten, dass die Unterstützung der Städte durch das Land für die Fachstellen langjährig geplant sei und zunächst auch die Mittel in 2022 für einen flächendeckende Versorgung in ganz NRW ausgeweitet wurden.