Eine Hauptschlagader der Region darf nicht abgebunden werden!
„Nicht nur viele Pendler waren verärgert über die Deutsche Bahn, auch die Politik war schlecht informiert“, beschreibt der Remscheider Landtagsabgeordnete Sven Wolf den Auslöser für die Informationsveranstaltung mit der Deutschen Bahn im „Haus Müngsten“ am 31. Januar 2011. „Die Bahnvertreter gaben selbst zu, dass sie von dem großen Interesse an der Veranstaltung überrascht waren. Mich hat besonders gefreut, dass neben den Politkern auch der Jugendrat der Stadt Remscheid teilgenommen hat.“
Auf Einladung der Remscheider Oberbürgermeisterin Beate Wilding und des Solinger Oberbürgermeisters Norbert Feith referierte der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn AG für das Land Nordrhein-Westfalen, Rainer Latsch, vor zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus dem Bergischen Land über die im November vergangenen Jahres begonnenen Sanierungsarbeiten. „Die laufenden Reparaturen müssen zügig umgesetzt werden, um den symbolischen Wert der Brücke auch wieder nutzen zu können. Außerdem muss eine dauerhafte Sanierung stattfinden, um eine laufende Instandhaltung der Brücke gewähren zu können!“ betonte der Solinger Oberbürgermeister Feith in einem Statement, das er im Namen aller Abgeordneten und politischen Vertreter der Region abgab.
Für die Sanierung der Müngstener Brücke (Austausch der Lager sowie Anbringen des Korrosionsschutzes über fünf Jahre für 25-30 Jahre) werden ca. 30 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Herr Latsch betonte, dass ab dem 04. Februar eine sechswöchige Prüfungszeit angesetzt werde und die Müngstener Brücke Ende März wieder nach Plan befahren werden könne. Im Sommer, wenn die Ergebnisse der Berechnungen vorliegen, werde eine Entscheidung über die zukünftige Nutzung der Müngstener Brücke gefällt.
Wolf zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. „Die Oberbürgermeister, wir Abgeordneten und auch die Industrie- und Handelskammer haben der Deutschen Bahn deutlich gemacht, dass es sich bei der Müngstener Brücke und der Regionalbahn 47 nicht um eine Nebenstrecke eines Verkehrskonzerns, sondern um eine Hauptschlagader unserer Region handelt.“
Für kontroverse Diskussionen – besonders mit den Vertretern der IHK – sorgte die Deutsche Bahn mit ihrem Vorhaben, die Bahn lediglich für den Personenverkehr, nicht aber für den Güterverkehr in Stand zu setzen. Auch die Frage, ob anstelle der heutigen Stahlkonstruktion eine Betonbrücke als Ersatzbau von Seiten der Bahn in Erwägung gezogen wurde, wurde von Teilnehmern der Veranstaltung kritisch gestellt.
„Wir werden in den kommenden Monaten mit allem Nachdruck dafür eintreten, dass die Bahn ihren Verpflichtungen für das Bergische Städtedreieck, seine Menschen und seine Wirtschaft nachkommen wird.“, so Wolf.