Aktuelle Entwicklung der Insolvenzdaten zeigt: Strukturwandel angehen und Schuldnerberatung ausbauen
Die aktuell vorgelegten Remscheider Insolvenzzahlen für das erste Halbjahr 2011 geben nach Einschätzung des Remscheider Landtagsabgeordneten Sven Wolf (SPD) zu denken…
„Die steigenden Zahlen der Unternehmensinsolvenzen in Remscheid zeigen deutlich, dass wir immer noch am Anfang des Strukturwandels in unserer Region sind. Eine Erkenntnis, die ich auch in meinem früheren Beruf als Fachanwalt für Insolvenzrecht gewonnen habe.
Umso mehr bin ich überzeugt, dass die Stärkung des Dienstleistungsbereichs, wie etwa die Ansiedlung eines DOC in Remscheid, den Strukturwandel befördern kann. Das Ruhrgebiet ist – wie etwa mit dem Centro – diesen Weg schon gegangen, das Bergische macht sich jetzt auch auf den Weg.“
Auch die Privatinsolvenzen zeigen laut Daten einen Anstieg von 15,7 %.
„Über die hohen Zahlen der Verbraucherinsolvenzen bin ich selbst nicht überrascht. Leider gehört Remscheid auch immer noch zu der Region mit den meisten überschuldeten Haushalten in NRW. Der Schritt, die Schuldenberatung in ganz NRW mit zusätzlichem Personal zu stärken hat sich daher als richtig erwiesen. In Remscheid kommt dies dem Diakonischen Werk des Kirchenkreises Lennep zugute.“, erinnert Wolf an die Aufstockung der Stellen.
Mit dem letzten Landeshaushalt hatten die Abgeordneten die Träger der Schuldnerberatung im kommenden Jahr in ihrer Arbeit stärker unterstützt und die Mittel für die Verbraucherinsolvenzberatung um 500.000 Euro erhöht. Angesichts der stetig wachsenden Zahl der Beratungsfälle sei dies nötig gewesen.
„Spannend ist auch, was derzeit der Bundesgesetzgeber hierzu diskutiert“, berichtet Wolf, der just von einer Fachtagung aus Berlin zurückkehrt. „Die Verkürzung des Verbraucherinsolvenzverfahrens von sechs auf drei Jahre ist zwar so wohl vom Tisch, aber eine Verfahrensverkürzung soll es nach dem Wunsch des Bundesgesetzgebers geben.“