Gus-Anton-Kammerchor im Gespräch mit Sven Wolf über Kultur und Politik
Am Rande der Plenarsitzung besuchte der Remscheider Gus-Anton-Kammerchor unter Leitung des 1.Vorsitzenden Andreas Noll den Landtag in Düsseldorf. Sven Wolf hatte den Chor aus Anlass seines 55 Jubiläums nach Düsseldorf eingeladen. Von einer Gesangsdarbietung im Landtag mussten die Besucher zwar leider für dieses Mal absehen. Zum einen ist dies am Rande der Plenartagen schwierig, um, anderen waren einige Sänger wegen Krankheit ausgefallen. Die besuchten Konzerte des Chors hatte der Remscheider Landtagsabgeordnete aber noch in lebhafter Erinnerung.
„Im Stadtrat habe ich mich ja bereits als junges Mitglied mit Kulturpolitik beschäftigt. Mein damaliger Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Meinecke meinte zu mir augenzwinkernd: ‚Naja, wenn Du mal Blockflöte gespielt hast, darfst Du auch in den Kulturausschuss.'“, berichtete der Landtagsabgeordnete.
Um das Singen und die Chorarbeit ging es thematisch auch in dem Austausch mit Sven Wolf im Anschluss an den Besuch der Plenardebatte. Viele Gedanken haben sich die Mitglieder des Chores, der ein breites Repertoire von Kirchenkonzerten über Kaffeehauskonzerte bis zu Shanties beherrscht und im laufenden Jubiläumsjahr rund 16 Veranstaltungen absolviert hat, um die nachwachsende Generation und deren Engagement in einem Chor gemacht.
„Leider findet das Singen im Chor zwar noch im Kindesalter statt, aber bei den jungen Leuten haben oft andere Aktivitäten Priorität“, meinten einige der Besucher. Es gäbe auch kaum Chorgesang an der Schule. Speziell die Männerchore hätten ein Nachwuchsproblem.
„Mein Eindruck ist, dass viele sich heute nicht mehr terminlich fest binden wollen.“, stellte einer der Sänger fest. „Mit der gleitenden Arbeitszeit kam auch der Wunsch nach flexiblerer Zeit bei der Freizeitgestaltung. Da wird es mit unseren festen Probeterminen jeden Montag um 19:00 Uhr für gut eineinhalb bis zwei Stunden schwierig. Viele Sangesfreudige möchten sich einfach nur in kurzen Projekten engagieren. So wie die Sportfreudigen nicht mehr in den Verein gehen, sondern lieber in die ‚Mucki-Bude‘. „‚Rudelsingen‘ sei der Renner“, meinte ein anderes Chormitglied. Einer berichtet von Projekten, bei denen auf eine kurze Vorbereitung per Computeraufnahme der einzelnen Stimmen dann sofort ein Auftritt folgt. Also ohne das lange akribische Proben, das für einen wirklich guten Chor maßgeblich ist.
Sven Wolf warf ein, in der SPD werde in alter Tradition noch viel gesungen. „Man kann mich nachts wecken und dann singe ich ein Arbeiterlied“, meinte er schmunzelnd. „Und das Steigerlied zu können, ist hier quasi Pflicht im Landtag.“ Er berichtete, dass er einige Gesangsstunden nähme – auch um stimmlich bei den vielen Reden und Vorträgen gut rüberzukommen – es reiche aber noch nicht für ein Singen im Chor. Scherzhaft bot ihm der Vorsitzende Andreas Noll flugs einen Aufnahmeantrag an. Danach ging es in der Diskussion aber auch um weitere politische Themen wie die Verkehrssituation im Bergischen Land, die Verwendung der Bundes- und Landesmittel, die Dauer von Planfeststellungsverfahren, die Arbeit und Struktur von Untersuchungsausschüssen und den Arbeitsalltag eines Abgeordneten im Allgemeinen.
Wir wünschen uns, dass es weiterhin so viele gute Konzerte des Gus-Anton-Kammerchores geben wird.
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