„Schattenspiel“ im Landtag
Einmal als Schatten einen Politiker begleiten und erfahren, was der Tag für den Landtagsabgeordneten so bringt – das hat am Mittwoch Tom Leander Sattelmaier aus Remscheid wahr gemacht. „Shadow-Day“ nennt sich der erste von drei Berufsfelderkundungstagen der Schülerinnen und Schüler der achten Klassen, um sich ein Bild von dem Arbeitsalltag im jeweils ausgesuchten Beruf zu machen. Dabei geht es darum, jemanden mit diesem Beruf einen ganzen Tag lang wie sein Schatten zu begleiten.
Seine Eindrücke fasst der Schüler der achten Klasse des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums zusammen: „In den Plenarsaal selbst durfte ich nicht – der Zugang ist nur für Abgeordnete. Zuerst habe ich deshalb die Debatte von der Tribüne aus erlebt. Man hat mal mitbekommen, wie die hohe Politik abläuft. Schon beeindruckend, dass die Politiker so laut geworden sind. Ich dachte, die wären etwas netter zueinander.“
Zum Berufsfelderkundungstag berichtete Tom Leander: „Viele gehen erst einmal mit in die Firma ihrer Eltern“. Er hat sich aber für etwas anderes entschieden – einen Shadow-Day bei einem Berufspolitiker. Im Politikunterricht beschäftigt sich die Klasse von Tom Leander Sattelmaier mit den Themen Mitbestimmung, Grundrechte und Versammlungsfreiheit, Demokratie und Eigenverantwortung.
„Da waren die Unterrichtung der Landesregierung über den Anschlag vom 19. Dezember in Berlin und seine Folgen und die anschließende Diskussion dazu ganz passend zu den Unterrichtsinhalten“, meint Sven Wolf. „Wir haben beim gemeinsamen Mittagessen darüber gesprochen, wie schwierig es ist, in einem Rechtsstaat aufgrund bloßer Verdachtsmomente jemanden festzusetzen. Und wie schwierig die Einschätzung des Gefährdungspotentials ist. Es ist ein weites Feld, in dem alles vertreten sein kann – von einem wirklichen Gefährder bis zu jenem, der sich mit seinem Ankündigungen nur im Umfeld wichtigmachen will.“
Danach ging es mit Sven Wolf in eine Arbeitsbesprechung. Auch bei einem Telefoninterview mit einer Journalistin war der Schüler dabei. „Ich habe viel gelernt“ meinte Tom Leander. Zwei weitere Berufsfelderkundungstage hat Tom Leander noch vor sich. Den sogenannten „Boys-Day“ will er dann gern bei einem IT-Dienstleister absolvieren.